Krebsvorsorge am Gebärmutterhals

Über einen Abstrich (PAPabstrich) am Gebärmutterhals (Cervix ) sollen Zellveränderungen noch vor dem Übergang in einen Krebs (Cervixcarcinom) erkannt und rechtzeitig behandelt werden. Dafür wird 1–2x in Jahr bei einer Frau ein Zellabstrich entnommen. Der PAP-Abstrich (genannt nach seinem Erfinder Papanicolau) wird je nach Grad der Zellveränderungen dann in verschiedene Grade eingeteilt. Ein PAP I (früher PAP II) ist ein normaler Abstrich. Ein PAP II (früher PAP IIw) bis PAP III zeigt auffällige Zellveränderungen. Ein Krebsabstrich beinhaltet keine Untersuchung zum Nachweis von Geschlechtskrankheiten oder von Bakterien in der Scheide.

HPV-Infektion–Woher kommen Zellveränderungen am Gebärmutterhals?
Zellveränderungen an der Cervix entstehen meistens durch das Humane Papilloma Virus (HPV). Dieses wird durch Sexualkontakt übertragen und kann zu Veränderungen der Zellen am Gebärmutterhals führen (high-risk-Viren). Die „Hochrisikoviren“ sind ein Risiko für einen Krebs am Gebärmutterhals. Eine andere Sorte HP-Viren (low-risk) können zuFeigwarzen am Genitale führen. Diese sind unangenehm, bergen aber kein Krebsrisiko in sich.
Eine HPV-Infektion kann mit einem speziellen Virusabstrich festgestellt werden.

Wie kann ich mich gegen HPV schützen?
Beide HPV-Virusarten werden beim Geschlechtsverkehr und anderen Arten des Sexualkontaktes übertragen. Kondome schützen daher nicht ganz optimal vor einer Übertragung. HPV-Infektionen kommen bei Raucherinnen und bei häufigem Wechsel der Geschlechtspartner sehr viel häufiger vor. Bei Letzteren zeigt eine konsequente Kondomanwendung allerdings schon die Reduktion von HPV-Erkrankungen.

Soll ich einen Vorsorge-HPV-Abstrich durchführen lassen?
Ca. 70–80 % aller Frauen haben während ihres Lebens Kontakt mit dem Virus.
Bei den meisten Frauen schafft der Körper das Virus wieder zu eliminieren oder zumindest entstehen keine Zellveränderungen. Da es zur Zeit keine sichere gynäkologische Therapie gegen eine vorhandene HPV-Infektion gibt, wird das Wissen einer Infektion viele Frauen eher verängstigen als das die Diagnose hilfreich wäre.
Möchte sich eine Frauen naturheilkundlich behandeln lassen, ist der Nachweis des Virus zur späteren Erfolgskontrolle durchaus sinnvoll. Aus fachlicher Sicht wird die Kombination aus Zellabstrich und Virusabstrich empfohlen, da sich die Entdeckungsrate von Zellveränderungen insgesamt erhöht und eine größere Sensibilität bei Patientin und Arzt/Ärztin für Kontrollabstriche besteht.

HPV-Impfung gegen HPV-Infektionen – frühzeitig Impfen bietet den sichersten Schutz
Die Impfung kann eine Infektion mit Papillomaviren sehr sicher verhindern. Damit wird das Auftreten einer Krebserkrankung am Gebärmutterhals aber auch von Feigwarzen deutlich gesenkt. Allerdings besteht kein 100%iger Schutz, da der Impfstoff nicht gegen alle Virenstämme wirkt. Bei den jungen Mädchen zwischen 9. und 13. Lebensjahr reichen 2 Impfungen innerhalb eines Jahres. Ältere Frauen erhalten 3 Impfdosen. Der Impfschutz hält nach bisheriger Erkenntnis lebenslang. Da schwerwiegende Impfnebenwirkungen sehr selten auftreten, überwiegen die Vorteile der Impfung. Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr – von einigen Krankenkassen auch bis zum 25. Lebensjahr – bezahlt.

Können auch ältere Frauen geimpft werden?
Neuere Untersuchung zeigen, dass auch noch ältere Frauen bis zum 45. Lebensjahr von der Impfung profitieren können. Bei Frauen, die bereits eine HPV-Infektion durchgemacht haben, wird das Risiko einer erneuten Erkrankung durch eine Impfung um ca. 30 % gesenkt. Ebenso profitieren Frauen nach einer operativen Behandlung am Muttermund (Konisation bei PAP IIID) von einer Impfung, da das Risiko eines Rezidives(Wiedererkrankung) damit gesenkt wird.(s. Krebsvorsorgeabstrich).

HPV-Impfung schützt auch vor anderen Krebsarten im Genitalbereich
Auch im äußeren Genitalbereich z.B. an den Schamlippen, der Klitoris sowie am Analbereich können durch HP-Viren Krebszellen und Krebserkrankungen entstehen. Die Impfung bietet daher auch einen Schutz vor Krebserkrankungen am äußeren Genital-Analbereich.