Spiralen (IUP) – Verhütung in der Gebärmutter

Spiralen wie die Hormonspirale (Mirena/Jaydess) und Kupferspirale sind Verhütungssysteme, die in die Gebärmutterhöhle eingelegt werden. Sie verhindern das Einnisten einer Schwangerschaft in der Schleimhaut.

Allgemeine Vorteile von Spiralen
Alle Systeme haben eine sehr hohe Sicherheit.
Das Schwangerschaftsrisiko durch Vergessen – wie bei der Pille – ist ausgeschlossen und sie wirken auch bei Magen-Darmproblemen Erbrechen, Durchfall, Zeitzonenwechseln oder unter Antibiotikaeinnahme. Spiralen verhüten 3–5 Jahre bevor Sie gewechselt werden müssen.
Da Zyklus und der Eisprung nicht beeinträchtigt werden, besteht nach Entfernung des IUP sofortige Fruchtbarkeit. Die Entfernung einer Spirale ist jederzeit möglich und kaum schmerzhaft.

Mögliche Nachteile oder Risiken von Spiralen
Die häufigste allgemeine Nebenwirkung nach Einlage einer Spirale sind verlängerte Blutungen oder Zwischenblutungen. Manche Frauen empfinden Unwohlsein oder seltener Bauchschmerzen. Im Gegensatz zur Pille sind Eileiterschwangerschaften unter eine Spirale möglich, aber sehr selten. Verstärkte Regel und Regelschmerzen treten überwiegend bei der Kupferspirale auf.

Manchmal kann eine Spirale verrutschen (Risiko 1–2 %).
Sie kann über die Scheide unbemerkt verloren gehen oder in den Bauchraum wandern. Diese sehr seltene Komplikation macht dann die Entfernung über eine Bauchspiegelung erforderlich. Direkt nach Einlage einer Spirale besteht in den ersten 4 Wochen ein etwas erhöhtes Infektionsrisiko. Frauen mit Kinderwunsch ist vorher eine Untersuchung auf eine Chlamydieninfektion durch einen Genitalabstrich daher unbedingt anzuraten.

Alle Spiralen sollten 1–2 Mal im Jahr durch einen Ultraschall auf ihre korrekte Lage kontrolliert werden. Diese Untersuchung ist eine IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung).

Spirale – empfehlenswerte Dauerverhütung für Frauen nach Geburten
Spiralen eignen sich insbesondere für Frauen, die bereits geboren haben oder deren Familienplanung entweder abgeschlossen oder für einige Jahre unterbrochen werden soll. Die Einlage ist meist nur wenig unangenehm und die Verträglichkeit und Zufriedenheit bei den meisten (85–90 %) Frauen sehr hoch. Sollte Sie sich doch für ein weiteres Kind entscheiden, kann das IUP jederzeit entfernt werden.

Spirale – auch für junge Frauen geeignet
Eine Spirale kann auch bei jungen Frauen eingelegt werden, die noch kein Kind geboren haben. Die kleine Hormonspirale (Jaydess) ist dabei besser geeignet als eine Kupferspirale.

Die möglichen Risiken und Nachteile gegenüber den Vorteilen sollten aber genau abgewogen werden. Die Einlage der Spirale mit mehr oder weniger Schmerzen und Kreislaufbeschwerden verbunden ist. Muß die Spirale vorzeitig entfernt werden (z.B. bei Unverträglichkeit oder Verrutschen) liegen die Kosten dann höher als bei Absetzen eines Pillenpräparates.

Hormonspiralen (Mirena und Jaydess)

Die Hormonspirale ist ein kleines T, das mit Gelbkörperhormon beschichtet ist, dass auf die Gebärmutterschleimhaut abgegeben wird und die Einnistung des befruchteten Ei verhindert und durch Verdickung des Schleimes am Gebärmutterhals, das Aufsteigen der Spermien behindert. Die Hormonspirale wirkt also nicht wie eine Pille im Körper. Sie blockiert nicht den Eisprung und hat auch nicht die gleichen systemischen Nebenwirkungen wie eine Pille.

Derzeit stehen 2 Hormonspiralen zur Auswahl. Die Mirena mit einer Anwendungszeit von 5 Jahren und die neuere kleinere Jaydezz, die 3 Jahre Wirksamkeit hat. Jaydezz enthält geringere Hormonmengen und ist wegen ihrer Größe und schmaleren Einführhülse insbesondere für junge Frauen geeignet.

Weniger Blutung und Regelschmerzen
Unter der Mirena hört bei 80% der Frauen innerhalb eines Jahres auf. Auch Regelschmerzen vermindern sich. Bei starken Blutungen und unregelmäßigen Zwischenblutungen verhindert die Homonspirale, dass eine Anämie(Blutarmut) entsteht. Operativer Eingriffe (Ausschabung/Gebärmutterentfernung) zur Beendigung verstärkter Regelblutungen, können damit oft verhindert werden.
Unter Jaydess tritt eine regelmäßige aber schwächere Periode ein.

Hormonspirale senkt Eileiterentzündungshäufigkeit
Eine weitere positive Besonderheit der Hormonspiralen ist, dass sie aufsteigende Infektionen in die Eileiter und damit Eileiterentzündungen, die zu Unfruchtbarkeit führen können, vermindern. Sie sind so gesehen auch zur Verhütung für Frauen geeignet, die noch keine Kinder geboren haben.

Häufigste Nebenwirkung
Es können Akne, Brustschmerzen, Wassereinlagerungen, Eierstockcysten, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme unter Hormonspiralen auftreten. Dies Nebenwirkungen sind aber eher selten. Die ersten Monate nach der Einlage kommt es bei ca. 30% der Frauen zu Zwischenblutungen, die im weiteren Verlauf meist von selbst nachlassen.

Hormonspiralen sind neben Implanon die sichersten Verhütungsmittel, sehr gut verträglich und nebenwirkungsarm. Ca. 90 % aller Frauen sind mit dieser Verhütung sehr zufrieden.

Kupferspirale

Die Kupfersysteme geben Kupferionen ab. Diese führen zu einer entzündungsähnlichen Reaktion die Gebärmutterschleimhaut, sodaß die Einnistung der befruchteten Eizelle nicht möglich ist. Die Liegezeit beträgt 3–5 Jahre.

Vorteile
der Kupferspirale sind der Erhalt der Monatsblutung, wenn dies gewünscht wird und der sehr günstige Preis.

Häufigste Nebenwirkungen
der Kupferspirale sind verstärkte Regelschmerzen und stärkere Reg elblutungen. Frauen die schon Regelbeschwerden oder starke Regelblutungen haben, kann diese Spirale nicht empfohlen werden. Da Kupfer ein Metall ist, das in das Körpersystem abgegeben wird, sind Kupferallergien möglich. Bei unklaren körperlichen Beschwerden sollte daher immer auch an das Kupferspirale als Ursache gedacht werden. Nach neueren Untersuchungen ist das langfristige Risiko von Gebärmutterinfektion mit Folge der Eileiterentzündung nach Einlage von Kupfersystemen aber nicht erhöht. Frauen, die keine Menstruationsbeschwerden haben oder schon Geburten hatten, kommen mit diesem IUP meist sehr gut klar.