Mikronährstoffe – Warum sie für Mutter und Kind so wichtig sind

Die Bedeutung der Ernährung und der Mikronährstoffversorgung für Mutter und Kind wird vielfach unterschätzt.
Sie sind für das optimale Wachstum des Kindes, für die Entwicklung der Organe, des Nervensystems und der Gehirnleistung und der späteren geistigen und motorischen Entwicklung enorm wichtig. Fehlen bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente erhöht sich das Risiko für Organschäden, Wachstumsstörungen, Frühgeburt und Aborte (Fehlgeburten).

Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit steigt der Bedarf an Mikronährstoffen für eine Frau erheblich an. Stress, unregelmäßige Ernährung, Fast Food, Pilleneinnahme, Darmprobleme sowie Erbrechen in der Frühschwangerschaft können zusätzlich zu Mikronährstoffmangel führen.

Auf welche Mikronährstoffe besonders geachtet werden sollte?

Folsäure
Besteht ein Mangel an Folsäure und Vitamin B6 kommt es vermehrt zu offenem Rücken(Neuralrohrdefekt), Herzfehlern und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Folsäure kann das Risiko um 70 % senken, allerdings nur bei Einnahme vor Eintreten der Schwangerschaft, denn die Anlage der Körperstrukturen sind in der 5. bis 6.Schwangerschaftswoche zum größten Teil bereits abgeschlossen. Folsäurepräparate sollten deshalb 6–8 Wochen vor Absetzen der Pille oder anderer Kontrazeptiva bereits begonnen werden (s.Checkliste Kinderwunsch).

Omega-3-Fettsäuren
DHA enthält Omega-3-FS und unterstützt das Wachstum des Nervensystems und senkt das Allergierisiko. Auch die kognitive und motorische Entwicklung des Neugeborenen wird gefördert. Omega-3-fettsäuren haben auch eine günstige Wirkung auf die werdende Mutter. Sie wirken antientzündlich und verbessern die Fließfähigkeit der Blutplättchen.

Vitamin D
Hochnormale Vitamin-D-spiegel verbessern nachgewiesen die Fruchtbarkeit. Im Herbst (Ende des Sommers = Sonne!!) verzeichnen wir daher die höchste Rate an Schwangerschaften. (s. Mikronährstoffe-Vitamin D). Vitamin D vermindert außerdem das Risiko von Bluthochdruck, der Schwangerschaftspräeklampsie (Bluthochdruck und Eiweiß im Urin) und vermutlich auch für Asthma und Diabetes beim Kind.Neuere Untersuchungen zeigen, dass niedrige Vitamin-D-spiegel auch zu mehr Frühgeburten führen.

Die Kaiserschnittraten sind bei niedrigen Blutspiegeln ebenfalls erhöht, denn Vitamin D sorgt für eine gute neuro-muskuläre Steuerung bei der Geburt. Neugeborene leiden häufiger auch unter Atemproblemen nach der Geburt.
80 - 90 % aller Frauen sind mit Vitamin D unterversorgt. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin D 2000 I.E./Tag ist empfehlenswert und es besteht kein Risiko für eine Überdosierung.

Eisenmangel
Eisenmangel (Anämie) kommt bei jungen Frauen häufig vor. Schwere Eisenmängel können das Wachstum des Kindes beeinträchtigen und unter der Geburtsbelastung durch zusätzlichen Blutverlust Frauen körperlich stark erschöpfen.
Bei bestehendem Eisenmangel sollte zu Beginn der Schwangerschaft schon ein Eisenpräparat eingenommen werden. Kräuterblutsaft zur Unterstützung des Blutaufbaues ist ebenfalls empfehlenswert.

Jod und Selen
Diese Elemente sind wichtig für die Schilddrüsenfunktion, die den weiblichen Zyklus und die Fruchtbarkeit beeinflusst und Voraussetzung für die Intelligenzentwicklung des Kindes ist. Jod- und Selenmangel kommen gehäuft vor.
Selen sollte gezielt nach Laborkontrolle ergänzt werden. Jod ist in vielen Folsäurepräparaten enthalten und kann aber auch als Jodtablette zusätzlich eingenommen werden.
Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, darf kein zusätzliches Jod eingenommen werden.

Mikronährstoffpräparate
Für Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere sind viele Präparate auf dem Markt, welche die empfohlenen Folsäuremengen von 400yg sowie Omega-3-Fettsäuren enthalten. 
Einige Präparate enthalten noch zusätzliche Vitamine in meist geringer Dosierung. Diese Zugaben sind -entgegen der Meinung einiger Ratgeber- durchaus sinnvoll, aber bei vorliegendem Mangel therapeutisch nicht ausreichend.

Mikronährstoffcheck bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft

Mit dem Mikronährstoff-Check »Kinderwunsch« können die wichtigsten Vitalstoffe, die für Ihr Kind wichtig sind (Vitamin D, Folsäure, Eisen, Selen, Jod, Zink, u.a.), überprüft und die Vitalstoffgaben individuell angepasst werden. Für Frauen, die sich nicht ausgewogen ernähren, empfiehlt sich als Ergänzung auch eine Ernährungsanalyse und eine gezielte Ernährungsberatung. Damit erhält ihr Nachwuchs die besten Startbedingungen.