Was Sie für sich und Ihr Kind tun können
Folsäurepräparat + Omega-3-Fettsäuren - bis in die Stillzeit
Wenn Sie nicht schon vor der Schwangerschaft mit der Einnahme eines Folsäurepräparates mit Omega-3-Fettsäuren begonnen haben, sollten Sie sich ein Präparat in Ihrer Apotheke besorgen und dieses bis Ende der Stillzeit einnehmen.
(siehe auch Mikronährstoffe Kinderwunsch).
Vorsorglich ist auch der Verzehr von Kräuterblutsaft zur Unterstützung der Blutbildung in der Schwangerschaft empfehlenswert. Vegetarierinnen ist die Einnahme eines Eisenpräparates anzuraten, da Eisen aus pflanzlicher Nahrung schlecht bioverfügbar ist.
Es gibt auch ein pflanzliches Eisenpräparat, dass sehr gut verträglich und effektiv wirksam ist.
Ernährung… alles kochen, backen, dünsten
Während Ihrer Schwangerschaft sollten Sie auf rohes, also ungekochtes Fleisch und Fisch sowie Geräuchertes eher verzichten und Salat immer gut gewaschen.
Es besteht hier das Risiko einer Toxoplasmoseinfektion, die auf Ihr Kind übertragen werden kann. Es ist möglich, durch einen Bluttest festzustellen, ob bei Ihnen eine Immunität gegen Toxoplasmen vorliegt. Dann besteht keine Infektionsgefahr.
Der Verzicht auf Milch- und Käseprodukte aus Rohmilch wird empfohlen, da diese ein Risiko der Listerienübertragung bergen, die Ihr Kind krank machen können. Alle Käsesorten, die aus pasteurisierter oder homogenisierter Milch hergestellt sind, sind risikolos. Eine Lebensmittelliste erhalten Sie bei uns in der Praxis.
Kaffee, Schwarztee und Cola galten in geringen Mengen bisher als unbedenklich.
Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass bereits bei Aufnahme 100 mg Koffein täglich–das entspricht 1 Tasse Kaffee – deutlich mehr Kinder mit geringerem Geburtsgewicht und Körpergröße (SGA=Small-For-Gestation-Age) geboren werden. Koffeinhaltige Getränke sollten Sie daher nur sporadisch konsumieren.
Rauchen und Alkohol… am besten gar nicht
Für Zigaretten, Alkohol und Drogen gibt es keine Mindestmenge, die unbedenklich für Ihr Kind ist. Es sind Zell –und Nervengifte, die zu Wachstumsstörungen, Mangelgeburten und später zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen führen können.
Medikamente… möglichst vermeiden
Medikamente, die Sie sonst bei häufig vorkommenden Akuterkrankungen, wie Erkältungen und Magen-Darminfekten einnehmen, sollten Sie in der Schwangerschaft vermeiden. Auch bei pflanzlichen Substanzen ist besonders in der Frühschwangerschaft Vorsicht geboten. Niedrigpotente Homöopathika und Schüsslersalze dürfen Sie aber verwenden.
Wenn Sie unter einer chronischen Erkrankung leiden und dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, setzen sie diese nicht plötzlich ohne ärztliche Rücksprache ab. Insbesondere Frauen, die an Bluthochdruck, Epilepsie, Depressionen und Autoimmunerkrankungen leiden, benötigen meistens eine Dauermedikation - auch unter einer Schwangerschaft. Besprechen Sie dies mit Ihrer/m ÄrztIn. Diese/r wird Sie auf das verträglichste Medikament für Schwangerschaft und Stillzeit umstellen, sofern ein Absetzen nicht möglich ist.
Sport tut Ihnen und Ihrem Kind gut
Eine gesunde Schwangerschaft wird durch ein sportliche Belastung nicht gefährdet.
Ganz im Gegenteil, Mutter und Kind werden besser durchblutet und es werden „Glückshormone“ ausgeschüttet, die Ihnen und ihrem Kind gut tun. Auch Kreislaufprobleme während der Schwangerschaft werden vermindert.
Moderates Ausdauertraining (Joggen, Schwimmen, Fahrrad) ist ebenso gut wie Fitnesstraining, Pilates, Yoga oder auch maßvolles Krafttraining.
Wichtig ist, dass sie auf Ihren Körper achten und sich dabei Wohlfühlen.
Treten Blutungen, Schmerzen oder Erschöpfung auf, stellen Sie das Training bitte ein.
Von Sportarten wie Kampfsport, Ballsport, Skifahren, Reiten ist eher abzuraten, da hier die Verletzungsgefahr erhöht ist. Die Sportarten selbst schaden ihrem Kind aber nicht.
Sauna und Schwimmen
Saunagänge sind in einer unauffälligen Schwangerschaft ohne Vorerkrankungen erlaubt, solange Sie sich wohl fühlen. Ich empfehle nur 2 Gänge, mittlere Stufe und nicht länger als 10 min. Tauchbecken und frische Luft anschließend sind prima. Vergessen Sie nicht danach reichlich zu trinken!
Sollten Sie gerne Schwimmen und Saunieren, verwenden Sie dabei Badetampons (SymbioProtect), um sich vor einer Scheideninfektionen zu schützen.
Arbeiten während der Schwangerschaft
Die meisten Frauen können Ihre berufliche Tätigkeit während der Schwangerschaft problemlos weiter ausüben. Allerdings sollten »Vielarbeiterinnen«, die mehr als 8 Stunden pro Tag und zusätzlich Wochenende arbeiten oder viel reisen Ihre Belastung unbedingt reduzieren, da sich erfahrungsgemäß häufig Schwangerschaftsbeschwerden einstellen, die vermeidbar wären.
Der Arbeitgeber ist außerdem verpflichtet die Vorschriften des Mutterschutzes einzuhalten. Sollten Sie einen Arbeitsplatz haben, der durch die Art der Tätigkeit die Schwangerschaft gefährdet (z. B. Infektionsgefahr, schweres Heben, Nachtdienst, etc.) besprechen Sie dies frühzeitig mit Ihr/em/er ÄrztIN.
Reisen in der Schwangerschaft
Bei längeren Flugreisen und Autofahrten während einer Schwangerschaft ist es wichtig für ausreichende Bewegung zu sorgen, da das Thromboserisiko deutlich erhöht ist. Bei Flügen um 2–3 Stunden zwischendurch herumlaufen, bei längeren Flugreisen und Nachtflügen sowie Übergewicht empfiehlt sich das Tragen von Thrombosestrümpfen (erhältlich im Sanitätsbedarf). Frauen, die Venenerkrankungen oder bereits eine Thrombose durchgemacht haben, sollten vorher ärztlichen Rat einholen, da eventuell zusätzlich gerinnungshemmende Spritzen notwendig sein können.
Fernreisen in Länder in denen das Infektionsrisiko für Magen-Darminfekte, Malaria oder andere Tropenerkrankungen hoch ist, sollten Sie lieber verschieben. Zudem ist dort die ärztliche Versorgung in der Regel schlechter oder gar nicht vorhanden.
Reisen ins europäische Ausland und die USA sind mit entsprechender Reiseprophylaxe gut möglich. Beachten Sie, dass die Fluggesellschaften zeitliche Grenzen vorgeben bis zu welchem Zeitpunkt vor dem Geburtstermin eine Schwangere mitgenommen wird.